Jedliks angewandte Wissenschaft: Soda und Spritzer („fröccs“)

Es kann ruhigen Gewissens behauptet werden, dass Ányos Jedlik eines der größten ungarischen Genies des 19. Jahrhunderts war. Obwohl er Benediktinermönch war, war er der Wissenschaft vielleicht genauso verpflichtet. Er galt als echter Neuerer, ziemlich gleichzeitig mit Siemens erfand er den Dynamo, nur mit der Publikation seiner Erfindung blieb er hinter dem Deutschen zurück. Im Laufe seines Lebens erging es ihm mit mehreren seiner Erfindungen ähnlich. Deshalb wurden seine Verdienste von den Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit nicht wirklich anerkannt.

Von seinen zahlreichen, in wissenschaftlicher Hinsicht wichtigen Arbeiten hatte die neue Methode zur Großproduktion und Lagerung des Sodawassers bis heute die größte Auswirkung auf Győr.

Er entwickelte eine Maschine, die das Sodawasser in vier Phasen herstellte und die zur Komprimierung des Kohlendioxids nicht den mechanischen Kompressor verwendete. Jedlik nutzte die Vorteile des schnellen chemischen Zerfalls aus, bildete noch besser, einfacher und vor allem billiger Kohlensäure, die er dann bei 3–4 Atmosphären Druck komprimierte und in einen Wasserbehälter leitete. Den Aufnahmevorgang konnte er durch Schütteln enorm beschleunigen. Ein weiterer Verdienst ist, dass er das Sodawasser mit einem bis auf den Boden des Gefäßes reichendenden Rohr abzog, so dass praktisch das gesamte Endprodukt genutzt werden konnte.

Jedlik selbst äußerte sich 1841 auf der Zweiten Großen Versammlung der Ungarischen Ärzte und Naturforscher:

Dieses sprudelnde Wasser kann für diejenigen von Vorteil sein, die keinen Wein trinken aber beim Löschen ihres Durstes das Prickeln spüren mochten. Vielleicht wäre dieses Getränk auch nicht sinnlos bei Erkrankungen, bei denen die Kohlensäure anregend und vorteilhaft auf die inneren Teile wirkt.“

Über die Entstehung des Spritzers („Fröccs“) erzählt man sich, dass Jedlik zur Weinlesezeit im Fóter Keller des Reformzeitpolitikers András Fáy seine Sodaflasche vorstellte und den Wein mit Sodawasser „aufspritzte“. Das Gedicht „Fóter Lied“ („Fóti dal“) von Mihály Vörösmarty, der dabei zugegen war, soll sich auf dieses Ereignis beziehen.

Soda und Spritzer erfreuen sich seither ungebrochener Beliebtheit, und Győr betrachtet die Sodaflasche als sein eigenes Symbol. Das beweisen der Jedlik-Brunnen auf dem Gutenberg-Platz, das jedes Jahr mit großem Erfolg stattfindende Fröccs-Festival und auch die ständige Sodaflaschen-Ausstellung im Besucherzentrum.

 

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