Bischofsburg

Die Nordwestseite des Kapitelhügels nimmt die Bischofsburg mit der Zitadelle ein, seit fast 1000 Jahren ist sie Wohnsitz des Győrer Bischofs.

Aber die erste Machtbasis an diesem Ort war nicht der von Stephan dem Heiligen begründete Komitats- und Bischofssitz. Aufgrund von Funden aus der Römerzeit ist wahrscheinlich, dass an diesem strategisch wichtigen Ort – auf einem Hügel an der Mündung zweier Flüsse – das zum Lager Arrabona gehörende Castrum stand.

Die groß angelegte archäologische Ausgrabung in den 60-er Jahren zerstreute die Gerüchte über Fluchtrouten unter der Burg (sog. „Schleichwege“) und Schatzkammern. Es stellte sich heraus, dass das, was dafür gehalten wurde, die Reste eines Wohnturmes waren, den Bischof Omodé um 1250 bauen ließ und der seitdem zu einem Teil des Nordflügels des gegenwärtigen Palastes wurde.

Der Treppenaufgang der ersten Etage dieses ehemaligen Wohnturms blieb nahezu vollständig erhalten. Der Eingang lag 8 Meter unter dem heutigen Niveau des Hofes, kaum ein paar Meter über dem Wasserstand der Donau, am Rande des Hügels. Das kleine Tor konnte nur über eine Leiter erreicht werden, über die jeweils nur ein Mensch gelangen konnte. Das waren zu dieser Zeit Praktiken, die einen möglichst hohen Schutz gewährleisten sollten.

Und wie kann man diesen Eingang in einer solchen Tiefe finden? Er wurde verschüttet, als die Burg nach dem großen Brand 1529, der auch den Kapitelhügel nicht verschonte, mit italienischen Bastionen ausgestattet wurde. Dabei wurde stellenweise ein 6–8 Meter hoher Schüttdamm angelegt.

Vom eckigen Turm der Bischofsburg aus kann man in einem Winkel von 360o eine herrliche Aussicht genießen. Seine erste Etage wurde im 14. Jahrhundert erbaut, die oberen Etagen entstanden später, im 18. Jahrhundert. An die Südseite (in Richtung Wienertor-Platz) schließt sich eine kleine gotische Kapelle an, die der Bischof Orbán Nagylucsei erbauen ließ und die seither die Hauskapelle des jeweiligen Bischofs ist.

Das gähnende Tor des robusten stumpfen Turmes führt durch eine Einfahrt mit gotischem Gewölbe und Sitznischen in den Burghof. Dieses kleine Eckchen mit dem herrlichen schmiedeeisernen Gitter ist neuerdings eines der beliebtesten Fotoobjekte in der Stadt.

Die Bischofsburg hat vor kurzem ihre Tore für die Öffentlichkeit geöffnet, sie kann zu bestimmten Terminen mit Führung besucht werden. Es ist wirklich interessant, durch die Räume zu gehen und einen Einblick in das frühere und heutige Leben der Győrer Kirchenoberhäupter zu erhalten.

Der geführte Rundgang endet im Burggarten, der von Mauern umgeben ist und von dem man u.a. einen herrlichen Ausblick auf die Flüsse und die Radó-Insel hat. Der Garten war Teil des Festungssystems der 16. Jahrhunderts, er war die Burgbastion. Diese und die Sforza-Halbbastei an der Seite des Wienertor-Platzes (in der sich jetzt die Burgkasematten und das Lapidarium befinden) überlebten 1809 den Festungsbeschuss durch Napoleons Truppen. Der zugeschüttete und ziegelummauerte Brunnen im Garten stammt wahrscheinlich aus dem 16. Jahrhundert und ist der älteste bekannte Brunnen der Bischofsburg.

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